Buchrezension "Poker – mein Jahr als Spieler"

Wer hat schon nicht einmal daran gedacht oder sich heimlich gewünscht als Pokerspieler Millionen verdienen zu können?

Über den Autor

Der Autor des Buches „Poker: Mein Jahr als Zocker“ Anthony Holden hat es wirklich versucht, aber dann doch sein lassen. Der englische Schriftsteller und Journalist, der normalerweise über das Königshaus Englands oder über Shakespeare schreibt, gibt uns in seinem Buch einen Einblick in seine einjährige Erfahrung als Zocker und den Versuch ein professioneller Spieler zu werden – ein Pokerartikel, der in der Grundausstattung keines echten Kartenspiel-Könners fehlen sollte.

Der Inhalt

Wir befinden uns im Jahre 1988-1989, zu der Zeit als der Autor noch als stellvertretender Chefredakteur für die Times von Murdoch arbeitete und nach einem Streit mit diesem gefeuert wurde. Nach wenigen Seiten wird man in detaillierter Weise in seine Pokererfahrungen einbezogen und es geht fast ausschliesslich um Texas Hold’em, weshalb es für Personen, die die Spielregeln und Karten nicht kennen, etwas langweilig werden könnte. Neben den technischen Abhandlungen vermittelt er mit großer Leidenschaft jedoch auch seine Gefühle in den jeweiligen Momenten – von einem Gewinn zum Bankrott – und direkt zum nächsten Spiel.

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Die Welt der Pokerspieler – hier im MGM Grand in Las Vegas (Quelle: commons.wikimedia.org)

Man kann, neben den Pokerregeln, auch einen Einblick in die professionelle Pokerwelt bekommen – Hotelzimmer gratis, Euphorie nach einem Sieg oder auch Depression nach einer harten Niederlage, das Schwanken des Glückes und natürlich die Karten, um die sich alles dreht. Dazu gibt es auch neben seinen persönlichen Anekdoten andere unterhaltende und wissenswerte Seiten, wie zum Beispiel eine Analyse der Spielkarten, die normalerweise französisch sind, eine kurze aber prägnante historische Beschreibung des Pokerspiels und dessen Enwicklung in den Jahren und eine Liste von Pokerbüchern die uns der Autor für Vertiefungen empfielt.

Auch nennenswert ist das Kapitel, in dem Holden seine Meinung über die Definition Glücksspiel preisgibt. Seiner Meinung nach, Statistiken an der Hand, haben auch andere konkrete Faktoren einen Einfluss auf das Spiel, auch wenn natürlich Glück immer dabei sein muss und eine gewisse Rolle nicht wegzudenken ist – um zu gewinnen.

Fazit

Wenn auch teilweise zu oberflächlich, die Risiken des “Berufs” des Vollzeitpokerspielers werden nicht wirklich klar. Das Buch ist trotz allem eine gute Wochenendlektüre vor oder nach einem Pokermatch mit Freunden, um sich schon einmal auf die persönlichen Herausforderungen einzustimmen.